Schule und Kinder aus der Groner Landstraße 9, 9a-b

1. Teilen Sie die Einschätzungen der Schulen?


Von dem Scheitern der getroffenen Maßnahmen waren wir bisher nicht vollumfänglich in Kenntnis. Den Schulleiter*innen schenken wir grundsätzlich Vertrauen, denn sie sind über Vorgänge an ihrer Schule am meisten vertraut.
 Als Göttinger Linke Ratsfraktion sehen wir seit Jahren dabei zu, wie insbesondere an sozialen Projekten eingespart wird. Wenn Schulleiter*innen zugeben, dass Kinder vernachlässigt werden, dann müssen Verwaltung und Politik sofort handeln.

 

2. Was muss nun passieren, um die Probleme in der Groner Landstraße, die Situation der Kinder und die an den Schulen zu verbessern?


Die geforderten Maßnahmen stellen für uns nur ein Mindestmaß an Lösungen dar, um in dieser und anderen Krisen im Bildungsbereich besser aufgestellt zu sein. 
Es ist kein Geheimnis, dass Bildung vom sozialen Status der Familie abhängt. Gerade durch stigmatisierende Aktionen wie zuletzt die Hausbegehung in der Groner Landstraße 9 a-c mit Hundertschaften der Polizei wird eine autoritäre Klassenordnung erkämpft, die eine soziale Teilhabe und Integration der Bewohner*innen verhindert. Durch diese traumatisierenden Erfahrungen wird den Kindern beigebracht: ihr seid das Problem. Diese Ausgrenzungserfahrungen spiegeln sich im Sozialverhalten wieder und erschweren den Kindern unnötigerweise den Einstieg in die Schule. Anstatt öffentliche Gelder für traumatisierende Polizeiaufgebote zu verschwenden, müssen wir soziale Projekte mit Hinblick auf Inklusion solange fördern, bis allen Kindern die Chance auf eine faire Bildung ermöglicht ist.

 

3. Welche von den Schulleitungen vorgeschlagenen Maßnahmen, erachten Sie für sinnvoll?


Gerade die Förderung von Unterrichtsbegleitungen, Schulsozialarbeiter*innen und Sozialpädagog*innen ist für uns an allen Schulen notwendig, damit grundsätzliche Barrieren in der Bildung abgebaut werden können. Inklusion darf nicht von gesonderten Fördergeldern abhängen, sondern muss ein selbstverständlicher Bestandteil jeder Schule sein.