Buspreiserhöhungen widersprechen politischen Bekundungen nach Stärkung des Öffentlichen Personen Nahverkehrs (ÖPNV)

PM

Die vom Rat beschlossenen und nun eintretenden Buspreiserhöhungen widersprechen aus Sicht der Ratsfraktion der Göttinger Linken allen politischen Bekundungen nach Stärkung des ÖPNV. Immer mehr Göttingerinnen und Göttinger ärgern und beschweren sich mit Recht über die Fahrpreiserhöhungen der Göttinger Verkehrsbetriebe (GöVB).

 Recht hat sie, die Sprecherin der GöVB Gallinat-Mecke. Busfahrten umweltfreundlicher und erschwinglicher zu gestalten ist eine politische Entscheidung. Nicht umsonst hat in den Haushaltsberatungen die Göttinger Linke gegen die Buspreiserhöhung aus sozialen, ökologischen und verkehrspolitischen Gründen argumentiert. Leider erfolglos, weil eine Ratsmehrheit wie so oft in der Vergangenheit den Vorschlägen der GöVB und der Verwaltung widerspruchslos folgten.

Da halfen auch die Hinweise nichts, dass der Rat mehrheitlich einen Masterplan 100% Klimaschutz verabschiedet hat, der Göttingen bis 2050 CO2- neutral gestalten soll.

Durch permanente Preiserhöhungen werden immer mehr Busbenutzer abgeschreckt und die Gruppe derer wird immer größer, die sich Busfahren einfach nicht mehr leisten können.

Da werden Baugebiete im Süden der Stadt problematisiert, weil damit immer mehr Menschen mit dem eigenen PKW von der Südstadt an ihre Arbeitsstellen im Norden der Stadt fahren würden. Welche Widersprüchlichkeit tritt hier zu Tage, wenn man im gleichen Atemzug den öffentlichen Nahverkehr statt attraktiver und preiswerter immer unattraktiver und teurer macht.

Politisch entschieden pro ÖPNV hat man sich in Freiburg und Tübingen indem die kostenlose Nutzung der Stadtbusse beschlossen wurde; beides übrigens Uni-Städte wie wir. Aber auch andere Modelle wie in Hamburg, Bremen oder Aachen (Führerscheintausch gegen kostenlosen ÖPNV) sind zumindest diskussionswürdig. Teilweise haben solche Aktivierungen der Bürger als Fahrgäste des ÖPNV sogar auf Dauer zu Preissenkungen geführt.

Preiserhöhungen sind der schlechteste Weg und kontraproduktiv gegenüber allen sonst verkündeten Verhältnissen.

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