CDU-Bewerber als Kämmerer für Gewinnausschüttung der Sparkasse

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..... Er berichtete, dass die Sparkasse seines Kreises und seiner Stadt, in der er Kämmerer ist, immerhin 1,6 Millionen Euro pro Jahr ausschüttet. Zudem verwies er darauf, dass in seinem Bundesland 70 Prozent aller Sparkassen so verfahren würde.

Die Würfel sind gefallen. Der neue Kämmerer wurde vom OB und den großen Fraktionen ausgeguckt. Dass es ein CDU-Mitglied werden würde stand von vornherein fest und war auch allen Beteiligten klar. Insofern war für die kleinen Fraktionen das Vorstellungsverfahren der drei von der CDU ausgesuchten Bewerber am letzten Mittwoch eigentlich nur noch eine Form- und Höflichkeitssache, die wenig Spannendes und Neues versprach. Es war auch bemerkenswert, dass keine weibliche Bewerberin ausgesucht wurde. Und doch kam es aus Sicht der Göttinger Linken Ratsfraktion zu einer überraschenden und so nicht zu erwartenden Begegnung und Aussage. Einer der drei Bewerber entpuppte sich auf Nachfrage während der Vorstellung bei den Ratsvertreter*innen von der Göttinger Linken Ratsfraktion, FDP, Piraten/Partei, und Ratsherrn Wucherpfennig als klarer Befürworter einer Ausschüttungspflicht der Sparkassen an ihre Gewährsträger. Er berichtete, dass die Sparkasse seines Kreises und seiner Stadt, in der er Kämmerer ist, immerhin 1,6 Millionen Euro pro Jahr ausschüttet. Zudem verwies er darauf, dass in seinem Bundesland 70 Prozent aller Sparkassen so verfahren würde.

Ohne auf weitere Details seiner Aussagen einzugehen, bestätigte dieser, leider von den Mehrheitsfraktionen nicht berücksichtigte Bewerber im vollen Umfang die schon seit längeren von der Göttinger Linken aufgestellte Forderung nach Gewinnausschüttungen unserer Sparkasse an Stadt und Kreis. Wir können nur spekulieren, ob diese Ausführungen diesem Kandidaten jegliche Chance auf Berücksichtigung bei der Auswahl zum künftigen Kämmerer unserer Stadt gekostet hat. Wir fanden ihn zumindest unter den Aspekten, was einschlägige Erfahrungen im Amt, der Kommunalpolitik und seinen Vorstellungen von Transparenz betrifft als den mit Abstand interessantesten. Die Göttinger Linke wird auf jeden Fall trotz des geballten Widerstandes aus Sparkasse und zweier großer Ratsfraktionen weiterhin daran festhalten, Gewinnausschüttungen der Göttinger Sparkasse zu fordern.